Eine Contest-UKW/UHF/SHF Station besteht im einfachsten Falle aus:
UKW-Tranceiver (bei DL0GM z.B. Yaesu FT-847, ICOM IC-9700), einer Endstufe mit integrierter Fernspeisung über das Koaxialkabel für den Antennenvorverstärker. Der TRX steuert die PA und diese schaltet den Vorverstärker. Alles in einem zeitlichen Ablauf für die Umschaltrelais, damit z.B. nicht mit voller Leistung in den eingeschalteten VV gesendet wird oder Relaiskontakte durch Schalten unter Last abbrennen. Es wird nur ein Steuerkabel zwischen TRX und PA benötigt.
Bei DL0GM setzen wir aber schon länger einen KW-TRX mit Transverter ein. Des Weiteren einen Vorverstärker von SSB mit separater Leitung für die Spannungsversorgung. Ein Antennenumschalter ist ebenfalls vorhanden und muss beim Senden gesperrt werden. Hierfür wird eine externe Ablaufsteuerung benötigt. Eigentlich kein Problem, wenn die Reservegeräte nicht andere Anschlusskabel benötigten. Wir haben im „Conteststress“ einmal falsch verkabelt und dadurch den Vorverstärker mit 700W „getestet“. Dieser war dann doch nicht soooo „Großsignalfest“ und ging lieber in die ewigen Jagdgründe.
Als Folge ist bei mir die Idee für eine sichere und einfache Verkabelung der Geräte entstanden.
JEDES Gerät (also auch die Reservegeräte) mit Anschluss an die PTT Steuerung bekommt einen eigenen Baustein. Es muss jetzt nicht mehr überlegt werden, welches Kabel wo eingesteckt wird. Einfach die CAT6 Kabel stecken wie es gerade passt. Bei einem Austausch ist auf der PTT Seite nur das LAN-Kabel umzustecken. Fertig!
Auf jeder Platine befinden sich 2 parallel geschaltete RJ45 LAN-Buchsen. Zum jeweiligen Gerät wird ein passendes, fest verbundenes Kabel herausgeführt. Es gibt 2 Platinenversionen. Für den Tranceiver mit integrierter Ablaufsteuerung und Anschluss an die Versorgungsspannung.
Die zweite Platine ist für alle anderen Geräte.
Das Layout wurde mit Eagle erstellt und die Platinen von AISLER.net gefertigt.
Ablaufsteuerung
Ein von Walter (DK2ZT) programmierter PIC übernimmt den zeitlichen Ablauf der 4 Schaltkanäle. Die Spannungsversorgung und PTT erfolgt direkt aus der ACC Buchse der ICOM TRX. Es kann aber auch alles separat zugeführt werden. Somit ist eine Anpassung an jeden TRX möglich. Über das LAN-Kabel werden die 4 Schaltkanäle, Masse und die 12- 14V Betriebsspannung (noch nicht eingezeichnet, da erst später nachgerüstet mittels Draht von X6/PIN2 zu X3/beide PIN) verteilt. Aus dieser Spannung wird nicht nur der PIC versorgt sondern auch z.B. der Antennen- vorverstärker. Aus diesem Grund nutze ich 2 Adern parallel für die Versorgung.
Zu den Ablaufzeiten:
Diese sind an unsere jetzigen Geräte angepasst. Wir setzen IC9700 und IC7610 mit Transverter ein. Diese TRX können eine Verzögerung von 30ms zwischen PTT drücken und Träger einschalten. Beim Drücken der PTT werden sofort VV und Antennenschalter auf „Aus“, PA und Transverter auf „Ein“ gesetzt.
Zurück auf Empfang wird erst der Träger abgeschaltet, nach 25ms PA und Transverter ausgeschaltet und nach weiteren 25ms VV und Antennenschalter wieder ein.
Endgeräteplatine
Hier wird über einen Microdrehschalter (universelle Version) oder stattdessen mit einer Drahtbrücke das passende Schaltsignal über einen Vorwiderstand zu einem Optokoppler geführt. Bei meinen Platinen ist nur der Widerstand R1 bestückt. Der PIC liefert für den eingeschalteten Kanal jeweils ein High Signal. Ich habe Opto- koppler zur galvanischen Trennung eingesetzt. So vermeide ich eventuelle Masseschleifen oder andere Rückwirkungen (z.B. unterschiedliche Potentiale).
Die bestückten Platinen
Die untere Platine ist für den jeweiligen Tranceiver.
Auf der oberen Endgeräteplatine ist die maximale Bestückung zu sehen.
Die orangen Buchsen habe ich bisher nicht bestückt und sind nur für eine universelle Ausführung gedacht. Das selbe gilt für den Drehschalter. Hier habe ich meistens eine feste Einstellung mittels Drahtbrücke angefertigt, da die Platinen unseren Geräten fest zugeordnet sind.
Als Gehäuse nutze ich ALU-Vierkantrohr und Kunstoffstopfen. Bisher hatten wir keine Einstrahlprobleme.
Mit den LED`s lässt sich schnell erkennen, ob und welcher Kanal am Baustein geschaltet ist.
Über die PL259 Buchse wird die 12V Versorgung für den Mast-Vorverstärker über ein Koaxialkabel rausgeführt.